Die Pfadfinder*innenbewegung

Der Pfadfinderstamm MOBU ist die Präsenz des Verbands Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP)
im Raum Moritzburg. Entstanden ist die Pfadfinderarbeit in der Kirchgemeinde Reichenberg im Mai 2017.
Seitdem freuen wir uns über ununterbrochenen Zuwachs an Mitgliedern, sodass wir die Zahl von 80 Pfadfinder*innen bereits überschritten haben, 53 davon sind auch Mitglied im VCP.

Chronik

Auf unsere noch kurze Stammesgeschichte sind wir stolz, denn wir haben gemeinsam viel aufgebaut, erfahren und erlebt.

  • Mai 2017: Beginn der Pfadfinderarbeit in Reichenberg
  • Zusammenarbeit und maßgebliche Unterstützung durch den VCP Ottendorf-Okrilla – Stamm „Heinrich Zille“
  • Herbst 2017: Besuch des ersten Lagers mit 6 Pfadfinder*innen
  • 2018: Arbeit in der Wölflings-, Jungpfadfinder*innen- und Pfadfinder*innenstufe, erste 2 JULEICA-Träger
  • Ausbau der Scheune als Stammesheim beginnt
  • Erhalt und Kauf mehrer Zelte. Insgesamt 2 Jurten sowie 2 Kohten als Geschenke der Stämme „Heinrich Zille“ und „Rotfuchs“
  • 2019: 16 VCP-Mitglieder. MOBU nimmt am Landeslager des VCP Sachsen teil, ein Pfadfinder besucht das 24. World Scout Jamboree
  • 2020: 30 VCP-Mitglieder, Mehr als 50 Wölflinge und Pfadfinder*innen
    Im Juni nimmt die Stammesarbeit in den neuen Gruppen wieder Fahrt auf. Beginn der Biberstufe mit einer Burg.
  • Verabschiedung der Stammessatzung auf der ersten Stammesversammlung im Oktober. Für die Mitgliederzahl wird vom VCP Sachsen eine Kohte übergeben. Erneuter Lockdown
  • 2021: 53 VCP-Mitglieder.

Geschichte

Die Pfadfinder*innenbewegung wurde im Jahr 1907 von Robert Baden-Powell mit der Veröffentlichung seines Buches „Scouting for Boys“ gegründet. Seitdem ist sie zur erfolgreichsten pädagogischen Jugendbewegung geworden: bald 60 Millionen Kinder und Jugendliche gehören ihr an.

Die Pfadfinder*innenbewegung in Deutschland hat ihre Ursprünge einerseits in der britischen Gründungsbewegung, als auch in den bereits existierenden Wandervögeln und der späteren bündischen Jugend. Ab 1910 gründeten sich hierzulande wie in ganz Europa die Pfadfinder*innengruppen wie ein Lauffeuer. Diese waren dem Vorbild nach weitestgehend militaristisch veranlagt, verfolgten aber auch schon damals das pädagogische Konzept der Pfadfinder*innen, die „Pfadfinderische Methode“. Diese hat das Ziel, den einzelnen Pfadfinder charakterlich zu stärken und zum verantwortungsvollen, mündigen Bürger zu bilden. Der nach wie vor gültigen Wahlspruch der Pfadfinder*innen, „Allzeit Bereit“, bildet dies ab.
Wenig später und unterbrochen vom 1. Weltkrieg, bildeten sich aus den untergehenden Wandervögeln nun vorwiegend männliche Jungenschaften. Die bereits bestehenden Pfadfinder*innen und die neuen Jugendbünde differenzierten sich äußerlich und in ihren Methoden weniger, ideologisch jedoch stark. So ordneten sich die Bünde in die Moderne ein und hatten andere Werte, als die Pfadfinder aus der politisch überholten und weniger globalisierten Weltordnung der Monarchien.

Gegensätzlich zu den Pfadfinder*innen, die der Neutralität verpflichtet sind, waren die Bünde politisiert. Mit der Machtergreifung wurde ab 1933 rigoros die gesamte Jugendbewegung im Deutschen Reich entweder in die Hitlerjugend eingegliedert, oder verboten. Einige Mitglieder der Bünde und Pfadfinder*innen gingen ins Exil, andere wenige blieben und setzten ihre Arbeit im Untergrund fort. Durch die Verfolgung, der sie exponiert waren, bildeten sie sich oft zu Widerstandsgruppen, den „Edelweißpiraten“.

Nach der Befreiung 1945 und ihrem vorzeitigem Ende setzte die Pfadfinder*innenbewegung wieder an, kommt bis heute aber nicht mehr auf die Mitgliedszahlen, die sie vor der Bipolaren Weltordnung erreichte. Durch den endgültigen Zerfall der kolonialen Herrschaften fand die Bewegung enormen Nährboden in den bisher unterdrückten Ländern, und nach 1989 auch in den ehemaligen Ostblockstaaten.

Pfadfinder*innen der Neuzeit

Bis heute haben sich in Deutschland 4 große Verbände behauptet, der konfessionslose „Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder“ BdP, die katholische „Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg“ DPSG und deren Pfadfinderinnenverband PSG, sowie der 1973 gegründete VCP. Zusammen mit den moslemischen Pfadfindern des BMPPD („Bund Moslemischer Pfadfinderinnen und Pfadfinder Deutschlands“) bilden sie als „Ring deutscher Pfadfinderinnen und Pfadfinderverbände“ rdp, eine Einheit. Zusammen erreichen sie ca. 250.000 Kinder und Jugendliche, Tendenz erferulicherweise steigend. Die größten Mitgliedsländer des Weltverbands kommen aus Indonesien (21 Mio, fast zehn Prozent der Bevölkerung sind Pfadfinder*innen, kein Mist!) und den USA.

Kontroverse

Vorwürfen des Militarismus, Assoziationen mit Jugendbewegungen der beiden deutschen totalitären Systeme, sowie Missbrauch des Begriffs „Pfadfinder“ sieht sich die Bewegung vereinzelt noch immer ausgesetzt.

An dieser Stelle möchten wir betonen, dass die Pfadfinder*innen seit dem ersten Weltkrieg auch die „Friedenspfadfinder*innen“ sind, die durch Völkerfreundschaft und Courage Konflikten vorbeugen. Die Pfadfinder*innen in Deutschland und der freien Welt stehen für Demokratie, Selbstbestimmung, Chancengleichheit sowie Pluralismus und setzen sich für gegenseitige gesellschaftliche Akzeptanz ein.

In Staaten mit geringer Infrastruktur und staatlichem Einfluss übernehmen Pfadfinder*innen nach wie vor gesellschaftliche Aufgaben, da sie in ihrer Organisation, Mannstärke und Hilfsbereitschaft eine verantwortende lokale Partei sind und Verbesserungen bewirken können.
Das heutige Motto der internationalen Pfadfinder*innenbewegung lautet „Creating a better World“.

Bildquellen: https://escutismo.pt/dirigentes/movimento/fundador/fundador-do-escutismo:85 Abgerufen am 19.02.2020

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